Tier- und PFERDEGESTÜTZTE Interventionen

Ich bin da, ich bin auf dem Weg...


Was ist die Begleitung mit dem Pferd?

Im Mittelpunkt des Begleitens mit dem Pferd steht das Erleben einer vertrauensvollen, annehmenden, Halt, Schutz und Raum gebenden Beziehung und Begegnung mit sich selbst und dem Leben, unterstützt durch das Zusammensein mit den Pferden.

 

Dieser Ansatz ermöglicht Menschen eine Begegnung mit den eigenen heilen Anteilen. Es handelt sich um eine symptomübergreifende und prozessorientierte Methode, die sich mit der Gesamthaltung des Klienten und sich selbst, seinen eigenen Bedürfnissen und seiner sozialen Umwelt beschäftigt. Der Begleiter unterstützt den Klienten auf der Basis der jeweiligen Fähigkeiten und Ressourcen.

 

Die Grundlage für die Haltung des Begleiters bilden eigene tiefgreifende Bewusstseins-, Erkenntnis-, und Reflexionsprozesse durch intensive Selbsterfahrung mit Hilfe des Pferdes.

 

Im Zusammensein mit dem Pferd werden Körper, Geist und Seele, alle Bereiche der menschlichen Wahrnehmung und des Empfindens ganzheitlich  angesprochen; das Pferd vermittelt zwischen der Kopf- und der Gefühlsebene. Im begleiteten Aufbau einer Beziehung zum Pferd erfolgt die Einladung, sich zu spüren, sich zu wagen, in Bereiche des Seins vorzudringen, die bisher vielleicht verschlossen waren, auch eigene emotionale Defizite zu begegnen.

 

Dem Klienten wird Raum für eigenes intuitives Erleben, Erfahren, Erkennen und Entscheiden geboten. Er darf ein Sich-Wohlfühlen sowie auch ein Sich-Nichtwohlfühlen erspüren und zulassen. Da das Pferd jeden so annimmt, wie er ist, kann eine Wahrnehmung des eigenen Selbst und dessen Integration ermöglicht werden. Symptome von evtl. vorhandenen Einschränkungen oder Erkrankungen stehen nicht im Vordergrund. Der Blick auf den gesamten Menschen ohne Leistungs-Veränderungsanspruch ist Grundlage für die Arbeit im Begleiten mit dem Pferd. Es aktiviert und begleitet Heilungs- und Veränderungsprozesse und ermöglicht so eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität.


INterventionen

Begegnung vom Boden aus:

  • Beobachten und Erleben von Pferden in ihrem natürlichen Umfeld und in ihrem funktionierenden sozialen System Herde
  • Berührungen, Körperkontakt, Wahrnehmung mit verschiedenen Sinnen (spüren, berühren, berührt werden)
  • Pflegen des Pferdes, Zusammensein mit dem Pferd
  • Führen
  • Freies Longieren
  • Selbstständiges Führen auch im Gelände (Themenspaziergänge) und im Hindernisparcours

Zentrale Elemente:

  • die freie Begegnung mit dem Pferd vom Boden aus, mit und ohne bestimmte Aufgaben und Absicht

Methoden:

  • Pferd als Spiegel: freie Begegnung
  • Beziehungsarbeit vom Boden aus
    • Distanz und Nähe
    • Führen, pflegen etc.
  • auf dem Pferd: sich tragen lassen
  • "Nichts-Tun"
    • Meditation, Beobachten
    • Imaginationen
    • Entspannungs- und Wahrnehmungsübungen

Die Rolle des Pferdes

Das Verhalten des Pferdes:

  • lebt im Hier und Jetzt, nimmt an, was ist
  • zeigt klare Verhaltensstrukturen: eindeutige Gestik und Körpersprache
  • reagiert situationsgerecht
  • setzt Grenzen: Schutz und Orientierung
  • kenn keine Indikationen
  • vollzieht keine Gegenübertragung
  • ist empathisch im Umgang mit "Schwäche"
  • ist warm, groß, stark, selbstbewusst
  • erfüllt seine Bedürfnisse sofort
  • erlaubt und lässt zu: Nähe und Berührung
  • bietet eine breite Projektionsfläche

Setting

Das Vorgespräch

Es ist sinnvoll mit zukünftigen Teilnehmern ein Vorgespräch zu führen. Dabei sollte der Gesprächsablauf feinfühlig an die Kontakt- und Kommunikationsbereitschaft des Gegenübers angepasst werden.

  • Welche Motivation hat die Klientin / der Klient zu kommen?
  • Welche Erwartungen bringt sie / er mit und welche Erfahrungen hat sie / er bisher gemacht?
  • Welche Ängste und Befürchtungen hat sie / er?
  • Gibt es körperliche Handicaps?
  • Welche wünsche bringt sie / er mit?
  • Was würde sie / er gerne erfahren mit dem Pferd?
  • Gibt es Situationen, die schwierig für sie / ihn sind?
  • Bedeutet eine Gruppe für sie / ihn zu viele Menschen, oder möchte sie / er lieber nur in einer Gruppe teilnehmen?

Es hat sich als angstvermindernd und entspannungsreduzierend herausgestellt, wenn die zukünftigen Teilnehmer einen kurzen Überblick über das, was sie bei der Begleitung mit dem Pferd erwarten kann, erhalten.

 

 

Die ärztliche Unbedenklichkeitserklärung

Sinnvoll ist es eine Unbedenklichkeitsbescheinigung von dem behandelnden Arzt für das Begleiten mit dem Pferd ausgestellt zu bekommen.


 

 

 

 

 

"Im Mittelpunkt steht immer der Vertrauensaufbau zum Pferd der dem Vertrauen in die eigene Persönlichkeit vorausgeht, denn bevor wir uns selber vertrauen können, müssen wir erst einem anderen vertrauen." (Wilber 1991,199)

Wichtige Grundbedürfnisse werde erfüllt:

  • dem Bedürfnis nach einer sicheren Bindung und Zugehörigkeit
  • dem Bedürfnis nach Anerkennung und Angenommen-Sein
  • dem Bedürfnis nach sicheren Grenzen und Orientierung

 

(Brossard, M. & Schober, U. (2016)

 

 

"Heilung bedeutet, barmherzig und bewusst in die Regionen unseres Selbst einzutreten, aus denen wir uns aus Angst und Hilflosigkeit zurückgezogen haben. Heilung ist die Wiederbelebung der Teile unseres Selbst, die wir wegen seelischer oder physischer Schmerzen aufgegeben haben. Heilung bedeutet, unsere gnadenlosen Reaktionen durch eine barmherzige und mitfühlende Einstellung zu ersetzen." (Levine 2000,32)

Angebote

Pferdegestützte Therapie 

ADHS Training 

Kindliche Entwicklungsverzögerung durch vorsprachliche Erlebnisse

Der Einfluss pränataler (Schwangerschaft), perinataler (Geburt), postnataler (1-3. Monat) Erlebnisse auf die kindliche Entwicklung und Möglichkeiten der Aufarbeitung mit dem Pferd

 

Systemische Beratung mit dem Pferd

Frühförderung am Pferd

ITRIS - Im Trab Richtung Schule 

Fitness mit dem Pferd 

   Fitnesstraining und pferdegestützte 

   Intervention - Sport mit und auf dem Pferd

 

Achtsamkeits- und Entspannungsübungen (PME) mit und auf dem Pferd